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Vorbereitungen für eine Astrofotografie-Reise: Tipps und Erfahrungen

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Warum eine Astrophotografie-Reise nach La Palma?

 

Astrofotografie ist mehr als nur ein Hobby – sie ist eine Reise in die Tiefen des Universums und gleichzeitig eine Möglichkeit, eure Kreativität auszuleben. Doch wer wirklich beeindruckende Bilder von Deep-Sky-Objekten oder der Milchstraße machen möchte, stößt schnell an die Grenzen eines lichtverschmutzten Himmels in der Nähe der Heimat. Hier kommt La Palma ins Spiel – eine der weltweit besten Locations für Astrofotografie. Die Insel, bekannt als „La Isla Bonita“, bietet nicht nur eine atemberaubende Landschaft, sondern auch ideale Bedingungen für den Blick in die Sterne: klare Nächte, stabile Wetterbedingungen und eine nahezu perfekte Dunkelheit dank strenger Lichtschutzverordnungen.

 

Für mich ist diese Reise eine Kombination aus Leidenschaft und Zielstrebigkeit. Mein Fokus liegt vor allem auf Deep-Sky-Objekten, wie Nebeln und Galaxien, doch auch die Magie der Milchstraße möchte ich auf dieser Reise einfangen. Mit dem Star-Campus „Athos“ habe ich zudem eine Location gewählt, die ich bereits kenne und schätze. Dort habe ich nicht nur Zugang zu professionellem Equipment, sondern auch die Gelegenheit, mich voll und ganz auf die Fotografie zu konzentrieren, ohne an den Transport von Teleskopen oder Montierungen denken zu müssen.

 

In diesem Blogbeitrag möchte ich euch zeigen, wie ich diese Reise plane: von der Wahl der Location und dem Equipment bis hin zur Auswahl der Himmelsobjekte mit Hilfe von Stellarium. Ob ihr selbst eine ähnliche Reise plant oder einfach neugierig seid, wie eine Astrofotografie-Reise vorbereitet wird – ich lade euch ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Taucht mit mir in die faszinierende Welt der Astrofotografie ein!


Pferdekopf- und Flammennebel, aufgenommen in Athos auf La Palma im Oktober 2021
Pferdekopf- und Flammennebel, aufgenommen in Athos auf La Palma im Oktober 2021

Die richtige Location: Der Star-Campus „Athos“ auf La Palma

 

Bei der Planung einer Astrofotografie-Reise ist die Wahl der richtigen Location entscheidend – und der Star-Campus „Athos“ auf La Palma ist für mich die perfekte Wahl. Dieser Ort vereint ideale Bedingungen für die Himmelsbeobachtung mit einer Umgebung, die speziell auf die Bedürfnisse von Astrofotografinnen und Astrofotografen zugeschnitten ist.

 

Der Star-Campus bietet eine kleine, aber hervorragend ausgestattete Unterkunftsmöglichkeit. Es gibt vier gemütliche Ferienhäuser, die jeweils Platz für ein bis zwei Personen bieten, sowie eine größere Finca, die sich besonders gut für kleine Gruppen eignet. Für das leibliche Wohl und den Austausch unter Gleichgesinnten stehen eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Gerade der Gemeinschaftsraum ist ein toller Treffpunkt, um sich mit anderen auszutauschen, Tipps zu erhalten oder einfach über die gemeinsame Leidenschaft zu sprechen.

 

Ein weiterer großer Vorteil des Star-Campus ist die Möglichkeit, die Beobachtung direkt vor Ort durchzuführen. Das bedeutet, dass ihr euch nicht erst mit dem Equipment zu einem entlegenen Ort aufmachen müsst – die Bedingungen sind direkt vor der Tür optimal. Die Ausrüstung, egal ob Teleskop, Kamera oder Montierung, kann während der gesamten Zeit am Beobachtungsplatz stehen bleiben. Das spart nicht nur Zeit und Aufwand, sondern gibt euch auch die Freiheit, jede klare Nacht effizient zu nutzen.

 

Der Star-Campus „Athos“ bietet also nicht nur die perfekte Umgebung für beeindruckende Astrofotografie, sondern schafft auch eine inspirierende Atmosphäre, in der sich Gleichgesinnte treffen und voneinander lernen können. Wenn ihr also auf der Suche nach einem Ort seid, an dem ihr euch ganz auf eure Leidenschaft konzentrieren könnt, ist dieser Campus eine ausgezeichnete Wahl!


Milchstraße, aufgenommen auf dem Star Campus Athos auf La Palma im Oktober 2021
Milchstraße, aufgenommen auf dem Star Campus Athos auf La Palma im Oktober 2021

Equipment planen: Was nehme ich mit und was leihe ich aus?

 

Ausleihen werde ich zwei hochwertige Teleskope, eine stabile Montierung und ein passendes Stativ – alles optimal auf die Anforderungen der Deep-Sky-Fotografie abgestimmt.

 

Für die Weitwinkelfotografie der Milchstraße hingegen bringe ich meine eigene Ausrüstung mit. Dazu gehören:

• Eine spiegellose Kamera, die auch bei hohen ISO-Werten rauscharme Ergebnisse liefert,

• Ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv mit einer Brennweite zwischen 14 und 24 mm, das perfekt für Aufnahmen der Milchstraße ist,

• Ein stabiles Stativ, das auch auf unebenem Gelände sicher steht,

• Meine Nachführung SkyGuider Pro,

• Zubehör, wie ein Fernauslöser, zusätzliche Akkus und Heizmanschette mit POowerbank, um lange Sessions ohne Unterbrechung durchführen zu können.

 

Da La Palma nicht nur für seine Sternenhimmel, sondern auch für seine atemberaubende Landschaft bekannt ist, bereite ich mich auch auf Landschaftsfotografie vor. Meine Kamera wird also nicht nur den Himmel einfangen, sondern auch die Vulkanlandschaften, den Nebelwald oder den Blick von den hohen Klippen der Insel. Für diese Aufnahmen plane ich:

• Objektive mit längeren Brennweiten (50 - 135 mm),

• Pol- und ND-Verlaufsfilter für Himmel und Wasser,

• Ersatzakkus und Speicherkarten, um für lange Tage und Nächte gerüstet zu sein,

• eine Festplatte zur Datensicherung.

 

Die Kombination aus geliehenem und eigenem Equipment gibt mir die Möglichkeit, sowohl die Tiefen des Universums zu erkunden als auch die Schönheit der Erde festzuhalten. Durch das Ausleihen vor Ort vermeide ich nicht nur logistische Herausforderungen, sondern habe auch Zugriff auf Technik, die für die Bedingungen dort perfekt geeignet ist. Gleichzeitig sorgt meine eigene Ausrüstung dafür, dass ich flexibel bleibe und alle geplanten Motive – von der Milchstraße bis zu den Vulkanlandschaften – einfangen kann.


Wasserfall in Los Tilos im November 2022
Wasserfall in Los Tilos im November 2022

Himmelsobjekte planen: Meine Ziele unter dem Sternenhimmel von La Palma

 

Die Wahl der Himmelsobjekte ist ein wesentlicher Bestandteil der Vorbereitung einer Astrofotografie-Reise. Mit den klaren und dunklen Nächten von La Palma bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, faszinierende Deep-Sky-Objekte zu fotografieren. Für meine Reise habe ich einige besondere Highlights am Nachthimmel eingeplant.

 

Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Konstellation Orion, die fast die ganze Nacht über sichtbar ist. Diese markante Sternformation ist ein Eldorado für Deep-Sky-Fotografen und Fotografinnen. Sie beherbergt einige der beeindruckendsten Objekte des Nachthimmels:

• Der Orionnebel (M42): Dieses spektakuläre Sternentstehungsgebiet ist ein Klassiker der Astrofotografie. Seine leuchtenden Farben und beeindruckenden Details machen ihn zu einem lohnenden Motiv, selbst für erfahrene Fotograf*innen.

• Casper the Friendly Ghost (M78): Dieses Reflektionsnebelgebiet ist ebenfalls im Orion zu finden und durch seine bläulichen Töne und die Nähe zu weiteren Deep-Sky-Objekten ein wunderbares Ziel.

 

Neben den Highlights im Orion habe ich auch einige Galaxien auf meiner Liste:

• Die Markarjansche Galaxienkette: Diese faszinierende Ansammlung von Galaxien im Sternbild Jungfrau beeindruckt durch ihre Vielfalt und Tiefe. Ein absolut lohnendes Ziel, das die Weite des Universums erahnen lässt.

• Das Leo-Triplet (M65, M66, NGC 3628): Diese harmonisch angeordnete Galaxiengruppe im Sternbild Löwe ist ein weiteres Highlight. Die Kombination der drei Galaxien bietet spannende Motive für Detailaufnahmen.

 

Für die Planung dieser Himmelsobjekte nutze ich Stellarium, eine der besten Softwarelösungen für die Astronomie. Damit kann ich im Voraus genau sehen, wann und wo die Objekte am Himmel erscheinen, und die besten Zeitfenster für die Fotografie festlegen. So kann ich sicherstellen, dass ich optimal vorbereitet bin, wenn die Nacht beginnt. Für den Umgang mit Stellarium gibt es auch ein YouTube-Video.

 

Mit dieser sorgfältigen Planung freue ich mich darauf, einige der beeindruckendsten Schätze des Nachthimmels festzuhalten – vom ikonischen Orionnebel über den geheimnisvollen „Casper the Friendly Ghost“ bis hin zu faszinierenden Galaxienketten. Es wird eine Reise voller Entdeckungen und unvergesslicher Momente!


Rosettennebel C 49, fotografiert auf Athos im Oktober 2021
Rosettennebel C 49, fotografiert auf Athos im Oktober 2021

Zusätzliche Tipps für eine erfolgreiche Astrofotografie-Reise

 

Damit die Astrofotografie-Reise nicht nur fotografisch, sondern auch organisatorisch ein Erfolg wird, sind ein paar zusätzliche Vorbereitungen entscheidend. Hier sind einige praktische Tipps, die euch helfen, die Reise entspannt und effizient zu gestalten.

 

Organisation vor Ort

• Lebensmittel für die Selbstversorgung: Da der Star-Campus „Athos“ mit einer Gemeinschaftsküche ausgestattet ist, plane ich, auf dem Weg vom Flughafen nach Athos Lebensmittel einzukaufen. Auf diese Weise bin ich bestens für die gesamte Zeit vorbereitet und kann mich ganz auf die Fotografie konzentrieren, ohne ständig neue Einkäufe planen zu müssen. Es lohnt sich, vorher zu überlegen, welche Mahlzeiten einfach zuzubereiten sind und gleichzeitig genug Energie für lange Nächte unter dem Sternenhimmel liefern.

• Mietwagen für maximale Flexibilität: Direkt am Flughafen hole ich mir das vorbestellte Auto ab, das ich während meines gesamten Aufenthalts nutze. Ein Mietwagen ist auf La Palma unverzichtbar, um unabhängig zu bleiben und auch mal spontane Ausflüge zu unternehmen – sei es für die Erkundung der Umgebung oder für Landschaftsfotografie bei Tageslicht.

 

Zeitmanagement

• Pufferzeit einplanen: Plant eure Ankunft so, dass ihr euch vor Ort akklimatisieren könnt.

• Am Anreisetag komme ich erst abends an. Wenn ich noch fit bin und es klar ist, werde ich mit Weitwinkelaufnahmen vom Himmel beginnen. Das schwere Equipment wird erst an Tag 2 aufgebaut.

 

Zusätzliche Checkliste

• Kleidung für lange Nächte: Auch wenn La Palma ein mildes Klima hat, können die Nächte in höheren Lagen empfindlich kalt werden. Denkt an warme Kleidung.

• Apps und Wetterdienste: Nutzt Tools wie Clear Outside oder Meteoblue, um die Wetterbedingungen genau im Auge zu behalten. Auf diese Weise könnt ihr eure Sessions optimal planen und alternative Aktivitäten für bewölkte Nächte vorbereiten.

 

Entspannt und vorbereitet zum Erfolg

 Eine gute Organisation sorgt dafür, dass ihr euch vor Ort auf das Wesentliche konzentrieren könnt: die Fotografie. Mit einem gut gefüllten Kühlschrank, einem zuverlässigen Mietwagen und der richtigen Ausrüstung seid ihr für alle Herausforderungen gewappnet. Und falls etwas Ungeplantes passiert, bleibt flexibel – schließlich ist jede Reise ein Abenteuer, das am Ende immer einzigartige Erinnerungen mit sich bringt.

 

Ich freue mich schon darauf, euch von meinen Erfahrungen zu berichten und die Ergebnisse meiner Reise zu teilen!


Vulkanausbruch und Milchstraße, fotografiert auf Los Andenes im Oktober 2021
Vulkanausbruch und Milchstraße, fotografiert auf Los Andenes im Oktober 2021

Abschließende Gedanken: Eine Reise voller Sterne und Entdeckungen

 

Eine Astrofotografie-Reise wie diese ist immer etwas Besonderes. Sie verbindet die Faszination für den Nachthimmel mit der Möglichkeit, einzigartige Erinnerungen festzuhalten. Die Planung und Vorbereitung sind ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs – von der Wahl der richtigen Location über die Ausrüstung bis hin zur Auswahl der Himmelsobjekte. Für mich ist diese Reise nach La Palma nicht nur eine Gelegenheit, atemberaubende Deep-Sky-Objekte und Milchstraßenbilder zu fotografieren, sondern auch, die Schönheit und Stille dieser besonderen Nächte zu genießen.

 

Ich hoffe, dass euch dieser Beitrag inspiriert, eure eigene Astrofotografie-Reise zu planen – sei es nach La Palma oder an einen anderen magischen Ort unter dem Sternenhimmel.

 

Bereit für den nächsten Schritt?

 Plant ihr eine eigene Astrofotografie-Reise oder habt ihr Fragen zu den Vorbereitungen? Teilt eure Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren! Ich freue mich, von euch zu hören und euch bei euren eigenen Projekten zu unterstützen.

 

Besucht meinen Blog, um weitere Tipps und Inspiration für eure Fotografie zu erhalten. Und bleibt dran – in meinem nächsten Beitrag werde ich von meinen Erfahrungen auf La Palma berichten und euch die ersten Ergebnisse meiner Reise zeigen. Wegen der Reise erscheint er erst am 10. Februar.

Lasst uns gemeinsam die Schönheit des Universums einfangen!




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